Zeitungskritiken zur Ausstellung „Kunst der Gegenwart“, Spitäle, Würzburg, 1982
Als ein Mensch dieser Zeit, der sich deren Brüchigkeit nicht zu verschließen gedenkt, geht auch Eva Maria Rapp, Jahrgang 1950 und gleichfalls in München zu Hause, ans Werk. Als Materialien dienen der Objektkünstlerin nicht nur Holz, Stoff und Plastikplanen, sondern auch Spinnweben. In ein vergittertes Spinnweben-Ensemble hat sie einen schon in Verwesung übergegangenen Spatz eingesperrt, und über dem Ganzen baumeln, in wohlerwogener Komposition, drei tote Tauben: Versuche, Makabres, Morbides, Hässliches in das Reich der Ästhetik herüberzuretten.
Otto Schmidt, Volksblatt, Würzburg
Eva Maria Rapp hat vier Objekte von morbider Schönheit mitgebracht. An einem Gitter hängen strumpfartige, weiche „Kokons“ überzogen mit schwärzlich gefärbtem Stoff, unheimliche Boten der Nachbarschaft von Leben und Tod. Auch ihre mit Spinnweben überwucherten Hölzer oder das Objekt mit Vogelskeletten spielt mit provokativem Schrecken.